Fokusgruppen

Fokusgruppen sind eine Technik aus der klassischen Marktforschung, die auch bei der Messung und Verbesserung der Usability (dt. Nutzerfreundlichkeit) ihre Anwendung findet. Dabei diskutieren potenzielle Benutzer aus einer homogenen Zielgruppe, aber auch Experten in einer von einem neutralen Moderator geleiteten Gruppendiskussion über (neuartige) Konzepte und erarbeiten unter Anwendung von Kreativtechniken gezielte Optimierungsvorschläge bzw. Ideen zur (Weiter-)Entwicklung. Dadurch kommt es zu einer vielschichtigen Auseinandersetzung mit dem Thema und einer Vielzahl von Aspekten und Sichtweisen. Deutungs- und Handlungszusammenhänge können über die Sinnzusammenhänge der Teilnehmer erschlossen werden. Emotionale Hintergründe von Äußerungen und versteckte Annahmen werden somit aufgedeckt. Entscheidend ist, dass zuvor Themen und Aspekte festgelegt werden. Diese Diskussion kann sowohl offline als auch online erfolgen.

Welche Fragestellungen können mit Fokusgruppen beantwortt werden?

  • Wird das neue Konzept (speziell: Interaktionsprozesse) von den Nutzern verstanden?
     
  • Wie würden die Nutzer gerne eine Website bzw. einzelne Funktionalitäten gestalten?
     
  • Wie lassen sich bereits bestehende Funktionen und Features auf einer Website nochmals optimieren?
     
  • Wie kann man neue, innovative Konzepte oder Features nutzergerecht umsetzen? Welche Inhalte, Funktionen und Services könnte man zusätzlich noch anbieten? (Ideengewinnung)

In welcher Projektphase sind Fokusgruppen einsetzbar?

  • Analyse: Gruppendiskussionen sind eine ideale Plattform für Gespräche bzw. Aussagen, die unter Umständen zu tieferen Einsichten bei anderen Nutzern oder Entwicklern führen. Sie können somit der ideale Auftakt eines Entwicklungsprozesses sein. D. h. sie werden entweder als eine Art Ideen-Pool (Innovationsworkshop) oder als Ergänzungsmethode während der Anforderungsanalyse (z. B. durch eine Panelbefragung oder eine Onsite-Befragung) verwendet.

Fokusgruppen können bereits eingesetzt werden, wenn lediglich erste Screens bzw. Wireframes (schematische Darstellung einer Website) vorliegen. Falls es sich um Fokusgruppen mit Experten handelt, reichen oft schon abstrakte, verbalisierte Konzeptbeschreibungen aus.